Redaktionelles

Anmerkung der Redaktion

Im infozwei18 war offenbar der Wurm drin:

Auf der Titelseite war Dr. Maya Mäder nicht als Autorin eines Schwerpunktthemas erwähnt.
Auf Seite 11 war ein Wort im dritten Vers des Elfchens von Cornelia Willi verrutscht.
Auf Seite 22 ging im Artikel von Dr. Maya Mäder ein Teil des Titels verloren – er heisst korrekt: Intuition: Erfahrungswissen und psychotherapeutische Kompetenz.
Auf Seite 26 war der Autor des Artikels nicht genannt: Richard Jucker.



Die Redaktion entschuldigt sich für diese Fehler. In der Onlineversion wurden sie korrigiert.


Editorial

Das Fremde ist lebenslang Quelle menschlichen Lernens.

Isabelle Thoresen
Liebe Leserinnen, liebe Leser.
„Das Fremde ist lebenslang Quelle menschlichen Lernens.“ Das war eine der Konklusionen, die Prof. Dr. Lena Lämmle an ihrem Referat an der GV der DSGTA zog. Mir gefällt diese Aussage und ich finde es sehr spannend, jedes Wort in den Kontext des Fremden zu stellen: Lebenslang gibt es Erfahrungen, die neu sind, die uns immer wieder herausfordern, ja sogar unsere letzte Erfahrung in diesem Körper ist vermutlich eine der fremdartigsten. Das Fremde ist eine Quelle. Während eine (Wasser)Quelle im Grunde genommen eigentlich ja auch etwas Fremdes symbolisiert, nämlich Wasser, das scheinbar aus dem Nichts aus dem Boden fliesst, ermöglicht sie dort Leben. Ein Quell ist auch Inspiration: Fremdes – sofern es im richtigen Mass aufgenommen werden kann (und uns nicht masslos überfordert) – inspiriert, befruchtet, gibt neue Ideen, neue Sichtweisen. Das Fremde ist aber in gewisser Hinsicht auch etwas zutiefst menschliches, denn es beinhaltet eine Bewertung. Kein anderes Lebewesen dieser Welt beurteilt (scheinbar) Fremdes so eigenartig wie der Mensch. Und das Fremde lässt uns lernen, Entwicklung geschieht immer an der Grenze zum Unbekannten, zum Neuen.
In diesem info umkreisen wir das Fremde aus verschiedenen Perspektiven. Wie steht das Fremde zum Vertrauten? Inwiefern benötigen sich diese zwei Gegensätze, damit Entwicklung geschehen kann? Warum löst Fremdes das Gefühl von Fremdsein aus und warum macht uns Fremdes so leicht Angst? Was passiert mit uns, wenn wir mit Fremden konfrontiert sind? Was geschieht, wenn uns die Eltern fremd werden, weil sie eine Demenz entwickeln? Und – was ist der Reiz des Fremden, beispielsweise beim Reisen? Wann beginnt sich der Bezugsrahmen zu verändern? Über diese Fragen haben sich die Autorinnen und Autoren der aktuellen Schwerpunktbeiträge Gedanken gemacht. Garniert ist dieser bunte Blumenstrauss mit einem irritierenden Fremdkörper, der aneckt. Nicht zuletzt, weil selbst der feine Humor in dieser Geschichte fremdartig wirkt.
Mit dem kommenden info (Herbstausgabe 2019) werden wir einen weiteren Schritt in die Fremde machen. Ziel davon ist, Nähe zu schaffen. Nähe zur Romandie. Im nächsten info werden wir die Schwerpunktartikel gemeinsam mit ASAT-SR publizieren. Zur Hälfte in Französisch. Und nur noch in digitaler Form. Wir wagen diesen Schritt, weg vom Vertrauten, Geschätzten. Weg von der Tradition des Papiers. Hin in eine neue Welt, in welcher sich neue Möglichkeiten auftun, Möglichkeiten, die unseren Bezugsrahmen erweitern und Quelle neuer Ideen sein werden.

Ich wünsche Euch viel Inspiration und neue, bereichernde Gedanken.