Schwerpunktthema
TA-Ausbildung in der Zukunft – 3 Behauptungen

Wie sieht die TA-Ausbildung im Jahr 2030 aus? Hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht? Gibt es die Ausbildungsgruppen, wie wir sie heute kennen noch? Wenn ja, wie wird Theorie vermittelt? In welcher Form darüber diskutiert? Sind elektronische Medien fester Bestandteil? Wenn ja, in welcher Form?
Da ich weder des Kristallkugel- noch des Kaffeesatzlesens mächtig bin, habe ich keine Antworten auf diese Fragen. Deshalb beschränke ich mich in diesem Beitrag auf drei Behauptungen. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, inwiefern E-Learning in TA-Ausbildungen Einzug halten wird.
Bevor ich zu behaupten beginne noch Folgendes: Was in TA-Kreisen teilweise noch Zukunftsmusik ist, ist andernorts bereits Gegenwart. Computergestütztes Lernen oder Online-Lernen geschieht bereits. Das ist nicht die Frage. Es geht vielmehr darum, ob und in welcher Form es sinnvoll ist, elektronische Medien zu nutzen, um TA-Inhalte zu vermitteln.
Genug der einleitenden Worte. Hier ist die erste Behauptung:
Und wie können E-Learning-Formate die TA-Ausbildung bereichern? Das Schlagwort heisst Flipped Learning oder zu gut deutsch umgedrehter Unterricht. Die Idee dahinter ist, die reine Wissensvermittlung auf digitale Kanäle auszulagern, während es in den Präsenzseminaren um die Umsetzung und praktische Anwendung geht.
So könnte das ablaufen: Die Lernenden erhalten Zugang zu Online-Theoriemodulen, welche aus Lernvideos und/oder Audioaufnahmen bestehen. Je nachdem werden zusätzliche PDF-Dateien mitgeliefert. Sie arbeiten diese Module in einem bestimmten Zeitraum durch. Vielleicht gibt es zusätzlich ein Webinar, an welchem Fragen zur Theorie geklärt werden können. Später trifft sich die Ausbildungsgruppe und vertieft die online erworbene Theorie durch Übungen, Erfahrungsaustausch und Diskussion.
Das bringt zeitliche und örtliche Flexibilität für die Lernenden. Wann und wo sie die Theoriemodule bearbeiten, ist ihnen überlassen. Die Webinare sind zwar zeitlich fix, jedoch ortsunabhängig besuchbar.
Die Theoriemodule werden einmal durch die Lehrenden erstellt und können immer wieder verwendet werden. Möglicherweise erstellen auch einige Lehrende diese Module gemeinsam und verwenden sie dann in ihren jeweiligen Ausbildungsgruppen.
Die Präsenzzeit bekommt eine neue Bedeutung. Theorievermittlung nimmt zeitlich zugunsten der Selbsterfahrung und des Austausches ab. Der Schwerpunkt liegt nicht darin Wissen anzueignen, sondern bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Nach meiner Ansicht liegt das ganz im Sinne der TA-Ausbildungstradition.
Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen nutzen vermehrt Online-Angebote, wenn es um Weiterbildung geht. Der Anteil der Transaktionsanalyse in der Angebotspalette ist derzeit noch verschwindend klein. Auf der Webinar-Plattform Edudip bieten beispielsweise über 15'000 Online-Trainer kostenfreie und kostenpflichtige Webinare an. Im Jahr 2015 wurde auf Edudip mit Webinaren ein Gesamtumsatz von 1,4 Millionen Euro erzielt. Webinare zu TA-Themen sucht man fast vergeblich.
Die Nachfrage nach Videokursen und Webinaren wird weiter steigen. Ich glaube nicht, dass diese Angebote Seminare im herkömmlichen Sinn ersetzen werden. Vielleicht sind sie eher mit Büchern zu vergleichen. Die Schwelle, ein Buch zu kaufen und zu lesen, ist niedriger als sich für ein Seminar anzumelden. Ähnlich ist es mit Webinaren oder Online-Kursen. Sie bieten die Möglichkeit, einen ersten Kontakt mit einem Thema herzustellen. Im Gegensatz zu Büchern erhalten Teilnehmende auch einen persönlichen Eindruck des Trainers.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Webinaren und Online-Kursen zeigen, dass es immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt, die Lust auf mehr bekommen und sich nach Präsenzveranstaltungen erkundigen.
Eric Berne war es ein grosses Anliegen, seine Ideen in verständlicher Form an den Mann und an die Frau zu bringen. Ich bin überzeugt, er hätte die Online-Möglichkeiten genutzt, um seine Ideen zu verbreiten.
Es gibt ein Anzeichen, dass meine Behauptung zutreffen könnte. Kennst du die Videos von Eric Berne? Wenn nicht, empfehle ich dir, sie einmal anzuschauen. Hier findest du sie:
juerg-bolliger.ch/zukunft
Diese Videos wurden in einer Zeit gedreht, in welcher es noch keine Youtube-Stars gab. E-Learning war noch kein Thema. Und Eric Berne hat den Aufwand nicht gescheut, sie zu drehen. Weshalb hätte er nicht auch Videokurse, Webinare und Apps fürs Mobiltelefon nutzen sollen, wenn er damals schon die Möglichkeit gehabt hätte?
juerg-bolliger.ch/zukunft. Du erhältst dann den Zugangslink zugestellt.
Ich werde dir dann einen Einblick in Online-Möglichkeiten geben. Weiter wirst du Gelegenheit haben, bei Bedarf Fragen zu stellen und vielleicht auch deine eigenen Behauptungen zur TA-Ausbildung in der Zukunft zu formulieren.
Da ich weder des Kristallkugel- noch des Kaffeesatzlesens mächtig bin, habe ich keine Antworten auf diese Fragen. Deshalb beschränke ich mich in diesem Beitrag auf drei Behauptungen. Dabei liegt der Fokus auf der Frage, inwiefern E-Learning in TA-Ausbildungen Einzug halten wird.
Bevor ich zu behaupten beginne noch Folgendes: Was in TA-Kreisen teilweise noch Zukunftsmusik ist, ist andernorts bereits Gegenwart. Computergestütztes Lernen oder Online-Lernen geschieht bereits. Das ist nicht die Frage. Es geht vielmehr darum, ob und in welcher Form es sinnvoll ist, elektronische Medien zu nutzen, um TA-Inhalte zu vermitteln.
Genug der einleitenden Worte. Hier ist die erste Behauptung:
Behauptung 1:
E-Learning wird Präsenz-Seminare nicht ersetzen – jedoch bereichern
Videokurse und Webinare können Weiterbildungsgruppen, in welchen man sich sieht, hört und riecht, nicht ersetzen – genauso wenig wie Bücher. Die TA-Ausbildung ist nicht nur Theorievermittlung, sondern lebt vom Austausch, von Begegnungen, von Beziehungen. Daher gebe ich Entwarnung bei allen, die befürchten, Transaktionsanalyse werde irgendwann nur noch übers Internet gelehrt.Und wie können E-Learning-Formate die TA-Ausbildung bereichern? Das Schlagwort heisst Flipped Learning oder zu gut deutsch umgedrehter Unterricht. Die Idee dahinter ist, die reine Wissensvermittlung auf digitale Kanäle auszulagern, während es in den Präsenzseminaren um die Umsetzung und praktische Anwendung geht.
So könnte das ablaufen: Die Lernenden erhalten Zugang zu Online-Theoriemodulen, welche aus Lernvideos und/oder Audioaufnahmen bestehen. Je nachdem werden zusätzliche PDF-Dateien mitgeliefert. Sie arbeiten diese Module in einem bestimmten Zeitraum durch. Vielleicht gibt es zusätzlich ein Webinar, an welchem Fragen zur Theorie geklärt werden können. Später trifft sich die Ausbildungsgruppe und vertieft die online erworbene Theorie durch Übungen, Erfahrungsaustausch und Diskussion.
Das bringt zeitliche und örtliche Flexibilität für die Lernenden. Wann und wo sie die Theoriemodule bearbeiten, ist ihnen überlassen. Die Webinare sind zwar zeitlich fix, jedoch ortsunabhängig besuchbar.
Die Theoriemodule werden einmal durch die Lehrenden erstellt und können immer wieder verwendet werden. Möglicherweise erstellen auch einige Lehrende diese Module gemeinsam und verwenden sie dann in ihren jeweiligen Ausbildungsgruppen.
Die Präsenzzeit bekommt eine neue Bedeutung. Theorievermittlung nimmt zeitlich zugunsten der Selbsterfahrung und des Austausches ab. Der Schwerpunkt liegt nicht darin Wissen anzueignen, sondern bei der persönlichen und beruflichen Entwicklung. Nach meiner Ansicht liegt das ganz im Sinne der TA-Ausbildungstradition.
Behauptung 2:
Menschen werden durch Online-Angebote die Transaktionsanalyse kennenlernen
Unser heutiges Weiterbildungsangebot zieht gewisse Menschen an und schliesst gleichzeitig andere aus. Es geht dabei nicht nur um die eigentliche TA-Ausbildung, sondern auch um kürzere Seminare und Kurse.Sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen nutzen vermehrt Online-Angebote, wenn es um Weiterbildung geht. Der Anteil der Transaktionsanalyse in der Angebotspalette ist derzeit noch verschwindend klein. Auf der Webinar-Plattform Edudip bieten beispielsweise über 15'000 Online-Trainer kostenfreie und kostenpflichtige Webinare an. Im Jahr 2015 wurde auf Edudip mit Webinaren ein Gesamtumsatz von 1,4 Millionen Euro erzielt. Webinare zu TA-Themen sucht man fast vergeblich.
Die Nachfrage nach Videokursen und Webinaren wird weiter steigen. Ich glaube nicht, dass diese Angebote Seminare im herkömmlichen Sinn ersetzen werden. Vielleicht sind sie eher mit Büchern zu vergleichen. Die Schwelle, ein Buch zu kaufen und zu lesen, ist niedriger als sich für ein Seminar anzumelden. Ähnlich ist es mit Webinaren oder Online-Kursen. Sie bieten die Möglichkeit, einen ersten Kontakt mit einem Thema herzustellen. Im Gegensatz zu Büchern erhalten Teilnehmende auch einen persönlichen Eindruck des Trainers.
Meine bisherigen Erfahrungen mit Webinaren und Online-Kursen zeigen, dass es immer wieder Teilnehmerinnen und Teilnehmer gibt, die Lust auf mehr bekommen und sich nach Präsenzveranstaltungen erkundigen.
Behauptung 3:
Eric Berne würde Flipped Learning nutzen
Ich gebe zu, diese Behauptung hat nicht direkt mit der Zukunft zu tun. Sie ist auch nicht überprüfbar. Da mich die Vorstellung persönlich begeistert, platziere ich sie hier trotzdem.Eric Berne war es ein grosses Anliegen, seine Ideen in verständlicher Form an den Mann und an die Frau zu bringen. Ich bin überzeugt, er hätte die Online-Möglichkeiten genutzt, um seine Ideen zu verbreiten.
Es gibt ein Anzeichen, dass meine Behauptung zutreffen könnte. Kennst du die Videos von Eric Berne? Wenn nicht, empfehle ich dir, sie einmal anzuschauen. Hier findest du sie:
juerg-bolliger.ch/zukunft
Diese Videos wurden in einer Zeit gedreht, in welcher es noch keine Youtube-Stars gab. E-Learning war noch kein Thema. Und Eric Berne hat den Aufwand nicht gescheut, sie zu drehen. Weshalb hätte er nicht auch Videokurse, Webinare und Apps fürs Mobiltelefon nutzen sollen, wenn er damals schon die Möglichkeit gehabt hätte?
Und jetzt?
Gerne zeige ich dir einige E-Learning-Möglichkeiten praktisch. Leider eignet sich die Papierform dazu sehr schlecht (ob es im Jahr 2030 das DSGTA info in einer multimedialen Form gibt?). Aus diesem Grund biete ich exklusiv für DSGTA info Leserinnen und Leser ein Webinar an. Dieses Webinar findet am Dienstag, 30. Mai 2017 von 19.30–20.30 Uhr statt. Wenn du daran interessiert bist, kannst du hier deine E-Mail-Adresse eintragen:juerg-bolliger.ch/zukunft. Du erhältst dann den Zugangslink zugestellt.
Ich werde dir dann einen Einblick in Online-Möglichkeiten geben. Weiter wirst du Gelegenheit haben, bei Bedarf Fragen zu stellen und vielleicht auch deine eigenen Behauptungen zur TA-Ausbildung in der Zukunft zu formulieren.
BEGRIFFE
E-Learning:
alle Formen von Lernen, bei denen elektronische Medien zum Einsatz kommen (https://de.wikipedia.org/wiki/E-Learning)
Webinar:
zu einem festgelegten Zeitpunkt stattfindendes Online-Seminar
Online-Kurs / Videokurs:
Wissensvermittlung durch Videos und allenfalls zusätzliches Material (z.B. Arbeitsblätter); die Teilnehmenden können den Kurs zeitlich und geografisch unabhängig und in ihrem Tempo durcharbeiten und bei Bedarf die Videos auch mehrmals ansehen
Erklärvideos:
kurze Videos, die einen – meist komplexen – Sachverhalt einfach erklären
Podcast:
über das Internet regelmässig erscheinende, abonnierbare Audio- oder Videodateien
Mobile Lern-Apps:
Programme für Smartphones, welche das Lernen unterstützen