Schwerpunktthemen
Stammesgeschichtlich gesehen ist die Intuition mindestens so alt, wie die Menschheit selbst.
Eric Berne hatte während seiner Arbeit als Psychiater in der Armee der USA während des zweiten Weltkrieges genau eine Minute Zeit um eine «psychiatrische Analyse» für jeden der neuen Rekruten zu erstellen. Er beurteilte ca. 25.000 Soldaten in vier Monaten. Kein Wunder, dass er dafür seine Intuition zu Hilfe nehmen musste.
Dazu stellte er jedem Rekruten zwei Fragen: «Sind sie nervös?» und «Waren sie jemals bei einem Psychiater?» Er bemerkte, dass er oft richtig lag, wenn er versuchte diese Fragen intuitiv selbst zu beantworten, bevor der Rekrut etwas sagte. Er war überrascht und ging einen Schritt weiter, indem er versuchte dem Befragten auch einen Beruf zuzuschreiben und stellte fest, dass er auch hier in der Hälfte der Fälle richtig lag. Später analysierte er, wie er seine Intuition anwandte und kam zum Schluss, dass er vor allem die Augen und den Blick seines Gegenübers beobachtete, um deren Haltungen der Realität gegenüber, abzuschätzen. Um einen Eindruck auf das instinktive Verhalten zu gewinnen, schaute er auf die untere Gesichtshälfte und den Hals. Dies war der Moment, als er über Ich-Zustände nachzudenken begann als Weg, die Persönlichkeiten der Menschen zu beschreiben.
Stammesgeschichtlich gesehen ist die Intuition mindestens so alt wie die Menschheit selbst. Bereits älteste Kulturen, die noch keine Schriftsprache besassen, wussten um die Dualität des menschlichen Geistes, der sowohl zu rationaler wie zu intuitiver Erkenntnis fähig ist. Der Intuition gegenüber waren sie oft ambivalent eingestellt. Sie hielten sie einerseits in hohen Ehren, schrieben ihr göttlichen Ursprung zu und betrachteten sie als Wunder. Andererseits fürchteten sie sie auch, weil sie ihnen unbegreiflich war, und oft schrieben sie ihr sogar negative Dinge zu. Beide Ansichten haben später die Philosophien und wissenschaftlichen Theorien über die Natur des Menschen beeinflusst.
Auch ontogenetisch gesehen, das heisst im Rahmen der individuellen Entwicklung, ist die Intuition die früheste Erkenntnisform des Menschen. Das Kind ist bereits in der vorsprachlichen Phase fähig, intuitiv zu erkennen, dass zum Beispiel ein zusammen gekniffener Gesichtsausdruck eines Menschen oder ein lautstarker Wortwechsel in unfreundlichem Ton zwischen zwei Erwachsenen, nichts Gutes bedeutet.
Die Hirnbiologie sagt, dass die auf Argumenten beruhende Erkenntnisform dem rationalen Denken der dominanten Hirnhemisphäre entspricht. Intuition, die stark auf individueller Erfahrung beruht, ist hingegen eher an die Funktionsweise unserer nicht-dominanten Hirnhemisphäre gebunden. Aber auch subcortikale, das heisst unterhalb der Hirnrinde liegende Hirnstrukturen beeinflussen die Funktionsweise der Intuition, sowie die Quantität und Qualität der Erkenntnisse.
Wer kennt dieses Gefühl nicht: ein instinktives Wissen, ein Gefühl in der Magengrube, eine uns sicher erscheinende Ahnung, ein plötzlicher, unerwarteter Einfall, eine Erleuchtung, eine Gewissheit, die wir einfach haben und die nicht rational begründet werden kann. Viele nennen das «die Gewissheit des Herzens». Manchmal trifft sie uns wie «ein Blitz aus heiterem Himmel».
Sri Aurobindo (indischer Guru) beschrieb diese intuitive Erkenntnis als «einen Blitz, der aus dem Schweigen kommt» und nannte sie «die Erinnerung der Wahrheit». Er meint, dass der intuitive Einfall, der uns scheinbar zufällig zufällt, uns nur so treffen kann, wenn wir lange und tief darüber nachgedacht haben.
Ich denke, dass wir weitgehend unbewusst darüber «nachgedacht» haben. Denn die Intuition ist eine spezifische Wahrnehmungs- und Erkenntnisweise, die weitgehend unbewusst funktioniert und uns dann plötzlich, und meistens unerwartet, eine konkrete, fertig geformte Erkenntnis ins Bewusstsein bringt.
In schätze meine Intuition als ein sehr wertvolles Werkzeug, für das Leben überhaupt und in meiner Arbeit als Transaktionsanalytikerin und Kunsttherapeutin. Während ich in meinem «Leben überhaupt» intuitive Eindrücke auch mal «ungefiltert» äussere oder lebe, gehe ich mit diesen in meiner Arbeit differenzierter um. Im Einzelsetting «notiere» ich sie mir und überprüfe sie mit meinem rationalen Denken. Ich überlege, ob es in diesem Moment angebracht ist, sie meinem Gegenüber offen zu legen und wenn ja, wie ich dies mit ausreichendem Schutz tun kann. Es kommt aber auch vor, dass ich einem Klienten eine Frage stelle, die in diesem Moment genau die richtige Frage ist, die es braucht, damit der Prozess weiter gehen kann. Ich weiss nicht, woher die Frage kam, sie war einfach da. Oder ich höre die Geschichte einer Klientin und ich weiss schon im Voraus, was sie als nächstes sagen wird. In der Kunsttherapie geht es oft darum, Symbole, die während des Malens unbewusst und intuitiv ausgedrückt werden, zu entschlüsseln. Wenn ich mit systemischen Aufstellungen arbeite, schlage ich beispielsweise den Stellvertretern vor, eine Veränderung auszuprobieren oder einen Satz/ eine Frage auszusprechen und dies fühlt sich für Alle als richtig an. Ich habe dann jeweils das Gefühl, dass mir meine Idee einfach zugefallen ist, weiss aber, dass dies Intuition ist, gepaart mit Erfahrung und Wissen, wie ich das nachfolgend beschreibe.
Offenbar gibt es Erkenntnisse, deren Synthese auf tieferen Hirnniveaus (Instinkthirn, Emotionshirn) zustande kommt, als auch Erkenntnisse, deren Synthese erst in der Hirnrinde erfolgt. Kommt die Synthese in der dominanten Hirnhemisphäre zustande, spricht man von rationaler Erkenntnis, kommt sie in der nicht-dominanten Hirnhemisphäre zustande, dann spricht man von intuitiver Erkenntnis. Diese zeigt mehrere Eigenschaften, die weitgehend mit den funktionellen Eigenschaften der nicht-dominanten Hirnhemisphäre übereinstimmen. Sie ist ganzheitlich und einheitlich – nicht detailzentriert und dualistisch, wie dies bei der Erkenntnis der dominanten Hirnhemisphäre der Fall ist. Sie beruht offenbar auf der Fähigkeit eine Menge von Daten synchron (das heisst gleichzeitig, parallel) und nicht diachron (das heisst Schritt für Schritt) – wie die dominante Hirnhemisphäre zu synthetisieren. Sie operiert – worauf der Verhaltensforscher Konrad Lorenz hingewiesen hat – wie der kognitive Induktionsvorgang, indem sie vom Besonderen zum Allgemeinen vorstösst und schlussendlich in einer Gestaltwahrnehmung, das heisst in der Wahrnehmung und Erkenntnis eines organisierten Ganzen, mündet. Sie bedarf keiner verbalen Erklärung, da die nicht-dominante Hirnhemisphäre nicht sprachlich und in linear-kausalen Ereignisketten, wie die dominante Hirnhemisphäre, sondern bildhaft denkt.
C.G. Jung definiert Intuition als eine von vier psychologischen Grundfunktionen neben Denken, Fühlen und Empfinden. Als etwas, das nicht vom Einzelnen zum Ganzen hinarbeitet, sondern das vom Ganzen in das Individuelle einfliesst. Er charakterisiert Intuition als eine Möglichkeit, das Verborgene zu erforschen und erfahrbar zu machen.
Ich komme zurück auf Kinder, die bereits im vorverbalen Stadium intuitiv die Lage erfassen und ich denke, dass wir alle am Anfang unseres Lebens mit einer guten Intuition ausgestattet waren. Aber oft wurde während unserer Erziehung und Sozialisation unserer Intuition nicht so viel Wert beigemessen, wie dem Wissen, das wir uns kognitiv anzueignen hatten. Und Intuition ist wie ein Muskel in unserem Körper, wenn wir ihn über Jahrzehnte vernachlässigt haben, kann er uns nur bedingt gute Dienste leisten. Es ist eine Tatsache, dass Intuition über den Verstand hinaus geht, ohne gegen ihn zu arbeiten. Sie ersetzt den Verstand natürlich nicht, aber sie vervollständigt ihn, und manchmal ist sie ihm einen Schritt voraus. Sie stattet uns gleichzeitig mit kreativem Denken aus, und somit können wir über unser Wissen hinausgehen.
Wenn wir unsere Intuition wieder stärken wollen, müssen wir unsere Aufmerksamkeit trainieren. Da die Intuition offenbar stark an die Operationsweise der nicht-dominanten Hirnhemisphäre gebunden ist, fördern jene Faktoren die Intuition, die auch die Operationsweise der nicht-dominanten Hirnhemisphäre fördert. Das heisst Ruhe, Entspannung, Meditation, bildhaftes Denken, empathische Identifikation mit dem Gegenstand der inneren oder äusseren Betrachtung, ruhiges, rhythmisches Atmen und nicht zuletzt, geringe Erwartungshaltung.
Viele Faktoren, die die Operationsweise der dominanten Hirnhemisphäre begünstigen, hemmen die Intuition oder verzerren deren Erkenntniswert. Es sind dies Lärm, Stress, Übermüdung, Erschöpfung, Furcht, Wut, Hilflosigkeit, Resignation, Depression, fokussierter Aktionsmodus, starker Ehrgeiz, blindwütiger Aktionismus, etwas-erzwingen-wollen, grosse Erwartungshaltung. Zum Schluss dieser Aufzählung will ich P. Goldberg erwähnen, der in seinem Buch «The intuitiv Edge. Understanding Intuition and Applying it in Everyday Life» schreibt: «Man kann nicht intuitiv sein, wenn man versucht, recht zu haben.»
Dazu stellte er jedem Rekruten zwei Fragen: «Sind sie nervös?» und «Waren sie jemals bei einem Psychiater?» Er bemerkte, dass er oft richtig lag, wenn er versuchte diese Fragen intuitiv selbst zu beantworten, bevor der Rekrut etwas sagte. Er war überrascht und ging einen Schritt weiter, indem er versuchte dem Befragten auch einen Beruf zuzuschreiben und stellte fest, dass er auch hier in der Hälfte der Fälle richtig lag. Später analysierte er, wie er seine Intuition anwandte und kam zum Schluss, dass er vor allem die Augen und den Blick seines Gegenübers beobachtete, um deren Haltungen der Realität gegenüber, abzuschätzen. Um einen Eindruck auf das instinktive Verhalten zu gewinnen, schaute er auf die untere Gesichtshälfte und den Hals. Dies war der Moment, als er über Ich-Zustände nachzudenken begann als Weg, die Persönlichkeiten der Menschen zu beschreiben.
Stammesgeschichtlich gesehen ist die Intuition mindestens so alt wie die Menschheit selbst. Bereits älteste Kulturen, die noch keine Schriftsprache besassen, wussten um die Dualität des menschlichen Geistes, der sowohl zu rationaler wie zu intuitiver Erkenntnis fähig ist. Der Intuition gegenüber waren sie oft ambivalent eingestellt. Sie hielten sie einerseits in hohen Ehren, schrieben ihr göttlichen Ursprung zu und betrachteten sie als Wunder. Andererseits fürchteten sie sie auch, weil sie ihnen unbegreiflich war, und oft schrieben sie ihr sogar negative Dinge zu. Beide Ansichten haben später die Philosophien und wissenschaftlichen Theorien über die Natur des Menschen beeinflusst.
Auch ontogenetisch gesehen, das heisst im Rahmen der individuellen Entwicklung, ist die Intuition die früheste Erkenntnisform des Menschen. Das Kind ist bereits in der vorsprachlichen Phase fähig, intuitiv zu erkennen, dass zum Beispiel ein zusammen gekniffener Gesichtsausdruck eines Menschen oder ein lautstarker Wortwechsel in unfreundlichem Ton zwischen zwei Erwachsenen, nichts Gutes bedeutet.
Die Hirnbiologie sagt, dass die auf Argumenten beruhende Erkenntnisform dem rationalen Denken der dominanten Hirnhemisphäre entspricht. Intuition, die stark auf individueller Erfahrung beruht, ist hingegen eher an die Funktionsweise unserer nicht-dominanten Hirnhemisphäre gebunden. Aber auch subcortikale, das heisst unterhalb der Hirnrinde liegende Hirnstrukturen beeinflussen die Funktionsweise der Intuition, sowie die Quantität und Qualität der Erkenntnisse.
Wer kennt dieses Gefühl nicht: ein instinktives Wissen, ein Gefühl in der Magengrube, eine uns sicher erscheinende Ahnung, ein plötzlicher, unerwarteter Einfall, eine Erleuchtung, eine Gewissheit, die wir einfach haben und die nicht rational begründet werden kann. Viele nennen das «die Gewissheit des Herzens». Manchmal trifft sie uns wie «ein Blitz aus heiterem Himmel».
Sri Aurobindo (indischer Guru) beschrieb diese intuitive Erkenntnis als «einen Blitz, der aus dem Schweigen kommt» und nannte sie «die Erinnerung der Wahrheit». Er meint, dass der intuitive Einfall, der uns scheinbar zufällig zufällt, uns nur so treffen kann, wenn wir lange und tief darüber nachgedacht haben.
Ich denke, dass wir weitgehend unbewusst darüber «nachgedacht» haben. Denn die Intuition ist eine spezifische Wahrnehmungs- und Erkenntnisweise, die weitgehend unbewusst funktioniert und uns dann plötzlich, und meistens unerwartet, eine konkrete, fertig geformte Erkenntnis ins Bewusstsein bringt.
In schätze meine Intuition als ein sehr wertvolles Werkzeug, für das Leben überhaupt und in meiner Arbeit als Transaktionsanalytikerin und Kunsttherapeutin. Während ich in meinem «Leben überhaupt» intuitive Eindrücke auch mal «ungefiltert» äussere oder lebe, gehe ich mit diesen in meiner Arbeit differenzierter um. Im Einzelsetting «notiere» ich sie mir und überprüfe sie mit meinem rationalen Denken. Ich überlege, ob es in diesem Moment angebracht ist, sie meinem Gegenüber offen zu legen und wenn ja, wie ich dies mit ausreichendem Schutz tun kann. Es kommt aber auch vor, dass ich einem Klienten eine Frage stelle, die in diesem Moment genau die richtige Frage ist, die es braucht, damit der Prozess weiter gehen kann. Ich weiss nicht, woher die Frage kam, sie war einfach da. Oder ich höre die Geschichte einer Klientin und ich weiss schon im Voraus, was sie als nächstes sagen wird. In der Kunsttherapie geht es oft darum, Symbole, die während des Malens unbewusst und intuitiv ausgedrückt werden, zu entschlüsseln. Wenn ich mit systemischen Aufstellungen arbeite, schlage ich beispielsweise den Stellvertretern vor, eine Veränderung auszuprobieren oder einen Satz/ eine Frage auszusprechen und dies fühlt sich für Alle als richtig an. Ich habe dann jeweils das Gefühl, dass mir meine Idee einfach zugefallen ist, weiss aber, dass dies Intuition ist, gepaart mit Erfahrung und Wissen, wie ich das nachfolgend beschreibe.
Offenbar gibt es Erkenntnisse, deren Synthese auf tieferen Hirnniveaus (Instinkthirn, Emotionshirn) zustande kommt, als auch Erkenntnisse, deren Synthese erst in der Hirnrinde erfolgt. Kommt die Synthese in der dominanten Hirnhemisphäre zustande, spricht man von rationaler Erkenntnis, kommt sie in der nicht-dominanten Hirnhemisphäre zustande, dann spricht man von intuitiver Erkenntnis. Diese zeigt mehrere Eigenschaften, die weitgehend mit den funktionellen Eigenschaften der nicht-dominanten Hirnhemisphäre übereinstimmen. Sie ist ganzheitlich und einheitlich – nicht detailzentriert und dualistisch, wie dies bei der Erkenntnis der dominanten Hirnhemisphäre der Fall ist. Sie beruht offenbar auf der Fähigkeit eine Menge von Daten synchron (das heisst gleichzeitig, parallel) und nicht diachron (das heisst Schritt für Schritt) – wie die dominante Hirnhemisphäre zu synthetisieren. Sie operiert – worauf der Verhaltensforscher Konrad Lorenz hingewiesen hat – wie der kognitive Induktionsvorgang, indem sie vom Besonderen zum Allgemeinen vorstösst und schlussendlich in einer Gestaltwahrnehmung, das heisst in der Wahrnehmung und Erkenntnis eines organisierten Ganzen, mündet. Sie bedarf keiner verbalen Erklärung, da die nicht-dominante Hirnhemisphäre nicht sprachlich und in linear-kausalen Ereignisketten, wie die dominante Hirnhemisphäre, sondern bildhaft denkt.
C.G. Jung definiert Intuition als eine von vier psychologischen Grundfunktionen neben Denken, Fühlen und Empfinden. Als etwas, das nicht vom Einzelnen zum Ganzen hinarbeitet, sondern das vom Ganzen in das Individuelle einfliesst. Er charakterisiert Intuition als eine Möglichkeit, das Verborgene zu erforschen und erfahrbar zu machen.
Ich komme zurück auf Kinder, die bereits im vorverbalen Stadium intuitiv die Lage erfassen und ich denke, dass wir alle am Anfang unseres Lebens mit einer guten Intuition ausgestattet waren. Aber oft wurde während unserer Erziehung und Sozialisation unserer Intuition nicht so viel Wert beigemessen, wie dem Wissen, das wir uns kognitiv anzueignen hatten. Und Intuition ist wie ein Muskel in unserem Körper, wenn wir ihn über Jahrzehnte vernachlässigt haben, kann er uns nur bedingt gute Dienste leisten. Es ist eine Tatsache, dass Intuition über den Verstand hinaus geht, ohne gegen ihn zu arbeiten. Sie ersetzt den Verstand natürlich nicht, aber sie vervollständigt ihn, und manchmal ist sie ihm einen Schritt voraus. Sie stattet uns gleichzeitig mit kreativem Denken aus, und somit können wir über unser Wissen hinausgehen.
Wenn wir unsere Intuition wieder stärken wollen, müssen wir unsere Aufmerksamkeit trainieren. Da die Intuition offenbar stark an die Operationsweise der nicht-dominanten Hirnhemisphäre gebunden ist, fördern jene Faktoren die Intuition, die auch die Operationsweise der nicht-dominanten Hirnhemisphäre fördert. Das heisst Ruhe, Entspannung, Meditation, bildhaftes Denken, empathische Identifikation mit dem Gegenstand der inneren oder äusseren Betrachtung, ruhiges, rhythmisches Atmen und nicht zuletzt, geringe Erwartungshaltung.
Viele Faktoren, die die Operationsweise der dominanten Hirnhemisphäre begünstigen, hemmen die Intuition oder verzerren deren Erkenntniswert. Es sind dies Lärm, Stress, Übermüdung, Erschöpfung, Furcht, Wut, Hilflosigkeit, Resignation, Depression, fokussierter Aktionsmodus, starker Ehrgeiz, blindwütiger Aktionismus, etwas-erzwingen-wollen, grosse Erwartungshaltung. Zum Schluss dieser Aufzählung will ich P. Goldberg erwähnen, der in seinem Buch «The intuitiv Edge. Understanding Intuition and Applying it in Everyday Life» schreibt: «Man kann nicht intuitiv sein, wenn man versucht, recht zu haben.»
Und den Schlusspunkt möchte ich mit Albert Einstein setzen:
"Alles, was zählt, ist die Intuition. Der intuitive Geist ist ein Geschenk, der rationale Geist ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."
Albert Einstein